Gibt es das? Eine Fotografie, die bereits im Moment ihres Entstehens jene Verunklärung eingeschrieben erhält, die sie erst durch den Zug der Zeit hervorbringen wird. Ist die Fotografie, das immer noch objektivste visuelle Verzeichnungsmittel, womöglich schon von vorn herein ein magischer Abdruck, der die Möglichkeiten seiner hinkünftigen Interpretation schon im Jetzt festhält? Ist das Ziehen zukünftiger Zeit im Moment der Aufnahme gegenwärtig? Verbirgt sich das Werden nicht schon im Sein eines Bildes?
Wie auch immer diese Fragen beantwortet werden, fest steht, dass Bild und Bilderfahrung in Agostinellis Werken aus dem Gleichgewicht kommen, weil sie sich verflüssigen und ineinander fließen. Kaum zu unterscheiden, ob hier Bilder eine Erinnerung oder Erinnerungen ein Bild auslösen. Thomas Trummer
Die visuelle Erscheinung der Fotografien stammt von rein optischen Phänomenen während der Aufnahme, die Arbeiten sind nicht digital nachbearbeitet.